Wie lebt es sich 2020 in Dinkelscherben? Veröffentlicht am 21.02.2014 in Familie
Was aus unserer Gemeinde in den nächsten sechs Jahren wird, das haben wir zumindest ansatzweise in unserer Reihe "Dinkel 2020" mit Bürgerinnen und Bürgern zusammen erarbeitet und so wollen wir auch in den kommenden sechs Jahren weiter arbeiten. Harald Mauch, stellvertretender Ortsvereinsvorsitzender, und Annette Luckner, Bürgermeisterkandidatin und Ortsvereinsvorsitzende, haben über Zahlen und Fakten "gebrütet", Gabriele Wagner, Leiterin der Familienstation in Dinkelscherben, hat aus ihrer Sicht erzählt, wie es Familien bei uns geht und was sie brauchen. Daran werden wir anknüpfen, damit Dinkelscherben sich gut entwickeln kann.
„Auch in einem kleinen Ort wie Dinkelscherben gibt es Probleme und wir versuchen, da zu helfen, wo die Not groß ist“. So fasste Gabriele Wagner ihr tägliches Wirken zusammen. Vor allem junge und alleinerziehende Mütter benötigen Hilfe. Die Familienstation ist eine wertvolle Hilfe in allen Erziehungsfragen. Gabriele Wagner zählte einige Aktivitäten auf: Erziehungsberatung, Familientreff, Kleider- und Spielzeug-Tauschbörse, die sogenannte Notfall-Tafel (hier stehen Privatpersonen bereit, wenn über das Wochenende mal die Lebensmittel ausgehen). „Unser Netzwerk funktioniert mit Kindergärten, Schulen und beispielsweise Logopäden ausgezeichnet“, sagte Wagner, „und wir profitieren von vielen Partnern und kurzen Wegen ohne hohe bürokratische Hürden.“
Die Familienstation organisiert sich selbst, Probleme in den Familien werden nicht an die große Glocke gehängt und man versucht private Patenschaften aufzubauen. „Das ist oft gar nicht so einfach, aber jeder, der mithelfen möchte, ist uns willkommen“, so Gabriele Wagner. Oftmals belasten finanzielle Probleme junge Familien, es fehlt bezahlbarer Wohnraum und auch das Verständnis für die Notlage der Menschen. „Wichtig ist aber, dass die Leute zu uns kommen und sich helfen lassen wollen. Das ist der wichtigste Schritt. Wenn sie nicht kommen, wachsen ihnen die Sorgen oft über den Kopf“, weiß Wagner.
Harald Mauch erklärte anhand von Zahlen und Statistiken die Entwicklung der Einwohnerzahlen für Dinkelscherben, die Zu- und Abwanderungen und es zeigte sich, dass gerade für die Marktgemeinde „die Senioren ein immens wichtiges Thema sind“, so Mauch. „Dinkelscherben ist das Schlusslicht beim Bevölkerungswachstum“, zog er ein Fazit aus seinen Zahlen. Die Einwohnerzahlen sinken stetig bei gleichzeitig steigendem Flächenverbrauch.
Am Schluss appellierte Annette Luckner für mehr Verständnis für die Probleme der Mitbürger, „wir müssen offener miteinander umgehen“, so die Bürgermeisterkandidatin. Sie würde die Familienstation gerne von Seiten der Gemeinde mehr unterstützen, das müsse aber nicht zwangsläufig finanzielle Hilfe sein, da gebe es auch andere Möglichkeiten. Wir ließen den Worten gleich eine Tat folgen und übergaben Gabriele Wagner ein Paket mit Spielzeug.